Meine Abenteuerreise nach Russland is jetzt auch schon wieder rum. Vom 7. bis zum 12. November hieß es für unsere 5er Gruppe Caro, Heike, Franzi, Michael und mich: St. Petersburg, wir kommen! Mit ca. 60 anderen Austauschstudenten aus ganz Schweden sind wir mit der Fähre nach Finnland und dann weiter mit dem Bus nach Russland gefahren.
Die Crew:

Caro

Heike

Franzi

Michi

...und ich
Tag 1:
Gestern haben wir eigentlich schon beschlossen, welchen Bus wir zum Bahnhof nehmen, aber dann hat mich heike angerufen, dass wir auf Grund der Wetterverhältnisse doch früher loswollen. Ich hatte keine Ahnung wovon sie spricht, da ich mal wieder zu lang geschlafen hab und noch nicht aus dem Fenster geschaut hab. Dort hab ich den ersten Schnee des Jahres gesehen. Letztendlich waren wir dann doch zu früh am Bahnhof, aber was solls. In Stockholm hat´s erstmal geschütte

t und wir waren nass, haben die Fähre gesucht und nacheiniger zeit auch gefunden und müssten uns dann in 4er Gruppen zusammenfinden, um den Kabinenschlüssel von unserem Reiseleiter zu bekommen. Michael und ich haben erstmal keinen gefunden, da alle schon zu viert waren und sind dann halt zunächst nur zu zweit in die Kabine, wo wir unseren "Mitbewohner" kennengekernt haben, ich hab seinen Namen nicht gleich verstanden, ich glaub er heisst Pelle, oder so, und kommt aus den USA. Wir haben uns dann die Fähre mit all ihren "wunderbaren" Möglichkeiten angeschaut, u.a. die Karaokebar und wir waren dann auch im Restaurant, wo erst alles besetzt war und wir uns dann zu Danielle aus den USA, die auch mit uns in der Gruppe war, an den Tisch setzten. Später waren wir noch in der Disco, wo zwar die Altersgrenze offiziell 18 war, inoffiziell aber anscheinend 14. Wir haben es dann auch vorgezogen, in der kabine weiterzufeiern und uns gegenseitig mit Ja-Nein-Frage-Spielen gequält. Ach ja, wir waren auch an Deck und haben entdeckt, dass auf dem Schiff kein nacktes Feuer erlaubt ist!
Tag 2:
Am nächsten Morgen war ich erstmal total verwirrt. Ich hab den Wecker gestellt, aber leider eine Stunde zu früh. In Finnland ist eine Stunde Zeitverschiebung und un Russland nochmal eine. Wir haben also noch ne Stunde länger geschlafen, bevor uns das Radio und zwei Menschen, wer auch immer das war, geweckt haben. Dann ging unsere Busfahrt los. Der Bus sollte für die nächsten Tage unser zweites Zuhause werden, also mussten wir uns schonmal an die langen Fahrten gewöhnen. Un

s war erst nicht ganz klar, warum wir denn so ewig bis nach Russland brauchen werden, es wurde uns aber schnell klar, als wir gleich nach dem Start schon eine Frühstückspause machten, dann noch eine, dann sind wir 3x an der gleichen Stelle vorbeigefahren, da der Busfahrer nicht so richtig wusste wohin, ja, so geht die Zeit auch rum. nachdem er aber auf die Strecke zurückgefunden hatte, gings dann doch ohne weitere Probleme durch Finnland nach St. Petersburg. Auf der Fahrt hat uns unser freundlicher Reisebegleiter einen weißen Zettel gegeben, den wir zusätzlich noch ausfüllen musten, um nach Russland einreisen zu dürfen. Mit Papierkram haben sie´s, die Russen. Ich hatte also jetzt meinen Pass, das Visum und diesen ominösen weißen Zettel, ohne den man nicht rein, aber auch nicht mehr raus kommt. Dann folgte auch (nach ca. einer Stunde Wartezeit an der Grenze) die Passkontrolle. Wir mussten alle aus dem Bus raus, in den Warteraum und einzeln bei der grimmigen russischen Beamtin vortanzen, die auch für Franzis freundliches Lächeln nur einen abschätzigen Bl

ick übrig hatte. Wir sind dann alle ohne Probleme durchgekommen, aber es dauerte trotzdem noch, da unser Bus noch mehr oder weniger durchleuchtet wurde. Wir konnten dann noch beobachten, wie einige russische Beamte ien Seil quer über die Straße zogen, wollen sie uns damit einfangen, Fragen über Fragen!? Es musseten dann auch drei Leute ihre Koffer öffnen, die Beamten haben aber gar nicht richtig reingeschaut und im Bus wurden wir dann auch nochmal kontrolliert, weshalb auch immer!!! Als es dann endlich weiterging, haben wir auch schon wieder angehalten! Mitten im Nirgendwo, es gab kein Licht, keine anderen Menschen, nix, stand ein Auto, randvoll mit Alkohol, Zigaretten (und Wechselgeld!), wo man sich mal für billig Geld für die nächste Zeit eindecken konnte. Einige Stunden später sind wir dann im Hotel angekommen und haben erstmal eine Erkundungstour gestartet. Ganz instinktiv sind wir dahin gelaufen, wo der Bus herkam, da wir durch die Innenstadt gefahren sind. War natürlich gleich mal die falsche Richtung, schon wieder Verwirrung pur, die uns noch auf der gesamten Reise begleiten sollte! Wir haben es dann auch aufgegeben, in die Stadt zu kommen, da wir die Dimenrsionen unterschätz haben und wahrscheinlich noch Stunden unterwegs gewesen wären. Also ging einfach in die nächste Pizzeria (war halt das erste brauchbare Restaurant!), wo wir gleich mal andere aus unserer Gruppe getroffen haben.
Tag 3:
Am nächsten Morgen ging dann unsere Tour durch St. Petersburg los. ABer zunächst gabs noch Frühstück im Hotel. Wir hatten uns eigentlich auf ein entspanntes Frühstück gefreut, aber darau wurde leider nix, da der Saal total überfült war und lauter kleine Kinder das Buffett stürmten, als ob es keinen Morgen gibt. Aber was die können, kann ich auch und so wurde keine rücksicht auf Verlusste genommen! Dann gings los zum Puschkin-Palast bzw. Katharinas-Palast.Die Busfahrt, wie soll es anders sein, dorthin daueret auch wieder ewig und so konnte uns unsere Führerein für heute, Maria aus St. Petersburg, all die schönen Dinge an denen wir vorbeifuhren, vorstellen. Es gab wirklich einiges zu sehen, aber sie hat auch Dinge erwähnt, die man jetzt wirklich nicht sehen muss. Wir haben auch daheim neue Industriegebiete, Obi und McDonalds, aber für sie wars eben der Rede wert. Auch die neu gebaute Brücke und den Flüghafen, den man nicht sieht, weil er hinter den Bäumen versteckt ist, muss man erwähnen. Und das alles in einem ziemlich schlechten englisch, somit war zumindest der Unterhaltungswert sehr hoch, als sie z.B. von tank places erzählte !!?? Außerdem hat sie mindestens 3x über die Verhaltensregeln im Puschkin gesprochen, und die ganze Zeit was von Teamwork

erzählt, wir müssen Teamwork machen, aha! Außerdem durften wir beim Betreten des geländes keine Fotos machen, denn das hält die ganze Gruppe auf und wenn man mal die Gruppe verloren hat, kommt man nicht mehr rein! Und wenn man mal im gebaüde ist, bloß nicht stehen bleiben, sondern einer nach dem anderen brav durchs Drehkreuz. Nur schade dass bei Caro das Drehkreuz hängenblieb und sie somit nur unbefriedigend Teamwork machen konnte! Das gibt einen Punkt Abzug!!! Im palast mussten wir Plastikschlüpper über unsere Schuhe ziehen, damit wir auch nix schmutzig oder kaputt machen. Der Palast an sich is wie ´n Dornröschenschloss, da alles nur Nachbildungen von Räumen sind, die im 2. Weltkrieg zerstört wurden. Hat uns deshalb nicht so umgehauen, aber für Maria war´s natürlich wonderful und wir können jetzt voller Stolz behaupten, dass wir im berühmten amber room, dem Bernsteinzimmer, waren, Außerdem hat sie noch etwas von embarassed people erzählt, wenn die sich die Räume anschauen, sollte wohl eher impressed sein, weiss man aber nicht so genau. Außerdem führte sie uns zu den nächstgelegenen Souvenirständen, mit d

eren Besitzern sie möglicherweise einen Vertag hat?! Dort wollten Caro und Heike einen Kaffee trinken, was sie aber liesen, nachdem der Cafebesitzer gemerkt hat, dass sie keine Russen sind undsich schnell mal Touristenpreise ausgedacht hat. Danach sind wir wieder in die Stadt gefahren, an unzähligen Plätzen, Statuen und Gebäuden vorbei. Wir haben uns dann die Auferstehungskirche (The Church of Our Savior on Spilled Blood) angeschaut, allerdings nur von außen, da man bezahlen muss, um reinzukommen, was wir erst nicht gemacht haben und wieder rausgeworfen wurden.

Heim gings dann mit der U-Bahn Wir hatten natürlich keine Ahnung, wie das hier so funktioniert und waren dann auch erstmal an der falschen Station. Es ist halt das Problem, dass wir nix lesen können, uns keiner versteht und es eigentlich auch keinen Interessiert, ob ein paar Touristen "lost" in St. Petersburg sind. So hat die freundliche Dame am Ticketschalter Michael auch gleich weggeschickt, als sie nicht gleich verstanden hat, was er will. Sie verkauft Fahrscheine. Er sagt eine Station, damit is ja eigentlich klar, um was es geht. Irgendwann haben wirs dann aber doch noch geschafft und waren auf der ewig langen Rolltreppe Richtung U-Bahn-Schacht unterwegs, als plötzlich eine Frau auf der Treppe hinfiel und ziemlich stark im Gesicht blutete. Am Ende der Rolltreppen saß eine ebenso freundliche Dame wie oben am Schalter in ihrem K

abuff, der wir versuchten klar zu machen, was da gerade passiert ist, aber wir wurden wieder abgefertigt und fühlten und ziemlich hilflos, da wir der Frau nicht weiter helfen konnten.
Für den Abend haben wir uns den Havana Club rausgesucht, wo wir dann aber doch nicht rein sind, da nur komisches Karaokegedudel lief. Wir haben dann beschlossen zum Manhatten zu gehen, allerding wollten wir nicht mehr weit laufen. Also haben wir ein Taxi genommen. komischerweise hat uns der Taxifahrer nicht wirklich weit gefahren und uns in ner ziemlich verlassenen gegend rausgelassen. Wir waren schon wieder verwirrt. Aber er hat versichert, dass hier das Manhatten ist, also machten wir uns auf die Suche. Auf den zweiten Blick (wir sollten alles erst beim zweiten Mal finden!) haben wirs dann auch entdeckt. das war dann auch ziemlich gut, wir haben 3 Bands gesehen und eine weitere schräge Entdeckung gemacht, denn direkt eine Tür neben dem Rockschuppen fand so was wie´n Kindergeburtstag statt, aber wieder weiss man nicht so genau, was das war! Irgendwann - sehr spät - sind wir dann wieder mit dem taxi heim und haben uns gewundert, warum unser taxifahrer so rast und etwas angespannt wirkte. das bedeutet nix gutes! Wie wir dann feststellten, musste er sich so beeilen, da unser Hotel auf der anderen Seite des Flusses lag und nachts die Brücken für die Schiffe geöffnet werden. Wir haben es also gerade noch rechtzeitig geschafft rüberzukommen.
Tag 4:
So, weiter gehts mit der Sightseeing Tour. Wir haben ja erst gehofft, dass wir nicht so ne typische Bus-Foto stop- Tour machen, warn aber dann doch froh darüber, da wir die Streckken

unmöglich zu Fuß geschafft hätten. Wieder an Bord: unsere Führerin Maria. Wir hielten also bei nach ihrer Meinung besonders relevanten und schönen gebäuden, um sie zu fotografieren. Ich hätte ja andere Dinge bevorzugt, z.B. den Haddaway-Ace of Base-VW Bus, der am Straßenrand stand. Am Schluss der Tour kamen wir zur Eremitage, wo wir erstmal ewig anstehen mussten und dann auch ziemlich überfordert mit diesem riesigen Museum waren, da gibts halt auch tausende Räume. Wir wussten zwar, wo wir hin wollten, aber gefunden haben wirs trotzdem nicht, da manches nicht mehr mit unserem Plan übereinstimmte und man Stockwerke gewechselt hat, ohne eine Treppe benutzt zu haben !!?? Wieder war die Verwirrung groß, da haben auch die Damen, die in jedem Raum saßen und aufpassten, dass ma

n nur Fotos macht, wenn man auch dafür bezahlt hat, nicht weitergeholfen. Zufällig haben wir dann doch noch einiges gefunden und dann gings auch schon wieder zurück zum Bus. Wir 5 haben beschlossen, das optionale Programm für (eine bootsfahrt für 25 Euro die Stunde) sausen zu lassen und unser eigenes Programm zu machen. Es haben aber nicht alle gerafft, dass der Bus zurüc zum Hotel fährt und nicht zum Schiff, das sich ca. 60 Meter entfernt befand. Auch auf die Anweisung des Busfahrers haben sich einige in die falsche Richtung verirrt und erst auf die Aussage des Busfahrers "you know that the boat is at t

he water", beschnallt, dass man doch Wasser für ne Schifffahrt braucht. Am Abend sind wir also wieder nur zu fünft los, da die anderen in nen Club namens "Metro" sind, was wohl ne Riesendisco mit schrecklicher Musik is (Russenpop und Techno). Auf diesem Trip sind wir deshalb zu den Außenseitern geworden, da wir immer unser eigenes Ding durchgezogen haben, aber was solls. Vorher waren wir aber noch essen, diesmal sind wir in nem restaurant gelandet, was ganz schick wirkte, mit Weinprobieren und so, aber gleichzeitig lief ein Softporno im Fernsehen. Ich versteh gar nix mehr! Dann warn wir in der Fischfabrik (das is der Club, auch wieder erst beim zweiten mal gefunden), ein Rockladen, wo außer uns wieder nur Russen waren. Wir haben dann auch ein paar russen kennengelernt, aber nur da eine von ihnen Englisch studiert und somit Konversation möglich war. Beim Rest der bande, keine Chance. Die haben uns dann noch in ein Sushirestaurant mitgeschleift, wo ich mich mit einem über Fußballclubs unterhalten hab, aber durch die Sprachbarriere kamen wir nicht weit über Spartak Moskau und Bayern München hinaus.
Tag 5:
Jetzt wars auch wieder rum und gaaaanz früh gings wieder Richtung Heimat. Da es wie gesagt so früh war, haben wir auch die letzte Nacht nicht geschlafen. dafür hab ich die gesamte Heimreise verpennt. Ich bin nur aufgestanden, um der netten Grenzbeamtin meinen Pass samt weißem Zettel hinzulegen und auf der Fähre mit den vier anderen unser Russland-Abenteuer mit Bacardi-Cola zu beschließen.
Wie ihr gemerkt habt, gabs einige seltsame Begegnungen und abenteuerliche Erfahrungen in Russland:
-keiner versteht mich!!!

Es is schon schwierig, wenn man nichts lesen kann, keiner Englisch spricht und dann noch nicht mal die Straßenschilder mit dem Stadtplan vergleichen kann, auf dem alles in Englisch ist. Deshalb auch allgemeine Verwirrung bei der Suche nach irgendwelchen Plätzen und bei der Menüauswahl bei Subway.
-keiner hilft mir!!!
Wie u.a. das Ereignis auf der Rolltreppe gezeigt hat, is es auch offiziellen Personen ziemlich egal, was so mit ihren Mitmenschen passiert.
-Taxis
Es gibt in Russland offizielle und unoffizielle, na ja, illegale Taxis. Man stellt sich an den Straßenrand, hält die Hand raus und schon hat man eine Mitfahrgelegenheit.
-Preise
Es gibt Preise für Russen und für Tourisen. ich bin überzeugt, dass die Preise auf den englischen Speisekarten nicht die gleichen wie auf den russischen sind!
So, lieber Niinimäki-Bus, es war schön mit dir, machs gut...